Sucht und Depression

Psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen und Suchterkrankungen, zählen zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Auf die Lebenszeit bezogen weist ungefähr ein Drittel der Menschen mit affektiven Störungen einen Substanzmissbrauch aus. Bei etwa einem Viertel aller alkoholkranken Männer und der Hälfte der alkoholkranken Frauen treten Depressionen auf.

Depressive Störungen können durch Suchtmittelkonsum verursacht werden. Umgekehrt erleben wir immer wieder, dass Menschen Suchtmittel konsumieren, um auf ihre depressive Stimmungslage Einfluss zu nehmen. Dies kann kurzfristig hilfreich sein. Allerdings kann der Konsum von Suchtmitteln mittelfristig depressive Erkrankungen verschlimmern. So entstehen negative Entwicklungen, aus denen ohne fachgerechte Hilfe nur sehr schwer heraus zu finden ist. Die Suchtberatung Freiburg hat für ihre Klientinnen und Klienten, die sowohl von einer Suchterkrankung betroffen sind als auch unter Depressionen leiden, passende Angebote entwickelt. Dies erfolgte im Rahmen eines von der Aktion Mensch unterstützten dreijährigen Projekts.  Wir nehmen damit beide Störungsbilder gleichzeitig in den Blick und können so bessere Beratungs- und Behandlungserfolge erzielen.

Bei allen neuen Klientinnen und Klienten führen wir zusätzlich zur üblichen Suchtanamnese Screenings durch, um depressive Erkrankungen erkennen und gegebenenfalls diagnostizieren zu können. Die Screenings bestehen zunächst aus lediglich zwei Fragen. Erhalten wir hierdurch den Hinweis, dass eine depressive Problematik vorliegen könnte, gehen wir dem mit Hilfe eines Fragebogens weiter nach. In der folgenden Beratung und Behandlung thematisieren wir dann immer wieder den Zusammenhang zwischen Suchtmittelkonsum und Depressivität.

Wir haben einen Kurs entwickelt, in dem wir Kenntnisse zu Abhängigkeitsentwicklungen und zu depressiven Störungen sowie die Zusammenhänge zwischen Suchtmittelkonsum und Depressivität vermitteln und über Behandlungsmöglichkeiten informieren. Weitere Informationen finden Sie im nebenstehenden Flyer. Bei Interesse können Sie sich gerne an uns wenden.

In der ambulanten Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen in unserer Einrichtung (siehe auch „Ambulante Behandlung“) und bei Nachsorgebehandlungen nach stationärer Rehabilitation haben wir als ergänzendes Angebot eine Indikationsgruppe, in der wir auf verhaltenstherapeutischer Basis auf das Thema Depression eingehen.